Kindheit

1976 wurde ich in Frankfurt am Main geboren. Ich wuchs im Taunus auf und genoß eine unbeschwerte Kindheit. 

Ich bin geprägt vom Glauben in der Familie und vom Leben in unserer Gemeinde. Hier sieht man mich beim Gang zur Erstkommunion, Mitte der 1980er Jahre. 

Die Großtadt Frankfurt war mir ein Kuriosum. Ich war angezogen von ihrem reichen Kulturleben und der urbanen Lebensqualität. Aber ich sah dort auch Kriminalität, Aggression und Armut. Dagegen war das Leben bei uns auf dem Dorf beschaulich. Man kannte sich, trieb gemeinsam Sport (in meinem Fall Turnen, Leichtathletik und Tennis), feierte Kirchweih „Kerb“ und trank seinen „Äppler“…

Schulzeit

Als Gymnasiast absolvierte ich die katholische Bischof-Neumann-Schule in Königstein im Taunus. Ich begeisterte mich vor allem für Latein, Altgriechisch, Mathematik und Geschichte. Für meine Überzeugungen riskierte ich aber auch ideologische Konfrontation und Kritik.

Ich trieb viel Sport, streifte mit Freunden durch den Wald oder auf längere Abenteuerfahrten und fuhr überall hin mit meinem Rennrad. Ich las viel und lernte Klavierspielen, Skifahren und andere nützliche Dinge.

Freundschaft

Freundschaft ist mir sehr wichtig. Ich bin dankbar, daß mein Freundeskreis aus der Schulzeit bis heute fortbesteht. Der Tanzsport wurde an unserer Schule übrigens großgeschrieben (ich bin der fünfte von links in dieser Standard-Formation). 

An jeder Station meines Lebens durfte ich weitere Freunde hinzugewinnen; bei der Bundeswehr, im Studium, später auch im Beruf und bei anderen Begegnungen.

Bundeswehr

Voller Überzeugung ging ich 1996 als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr. Bis heute bin ich ihr eng verbunden und diene als Oberstleutnant der Reserve. Ich wurde zunächst in der SATCOM eingesetzt, der ersten Satelliteneinheit deutscher Streitkräfte, vor allem im Kontext der Balkan-Einsätze. Später wechselte ich zur Infanterie und diente in interessanten Stabsverwendungen, z.B. im Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung sowie im Einsatzführungskommando der Bundeswehr, wo ich für parlamentarische Angelegenheiten und strategische Kommunikation zuständig war. An der Gebirgskampfschule Mittenwald erlebte ich ebenso unvergeßliche Tage (und Nächte) wie an der Infanterieschule Hammelburg und an der Luftlandeschule Altenstadt. Besonders verbunden bin ich als militärischer Segelausbilder der Marineschule Mürwik, dem sicherlich schönsten Militärstandort Deutschlands.

England

Mit 16 Jahren besuchte ich das Internat Bloxham School in England. Großbritannien hat mich sehr geprägt – nicht zuletzt im Sinne einer liberalen Grundeinstellung und des Anspruchs auf freie Meinungsäußerung und fairen Wettbewerb. Ich kehrte nach der Bundeswehr zum Studium zurück auf die Insel und wäre fast dort geblieben, wenn die Liebe mich nicht in die Heimat zurückgeführt hätte…

In Oxford gehörte neben dem Lernen (und Feiern) natürlich auch das Rudern dazu. Dem Saint-Catherine’s College bin ich als Ehrenmitglied des „Senior Common Room“ verbunden.

Studium und Wissenschaft

Die stolzen Eltern durften beim ersten Abschluss im Jahr 2000 natürlich nicht fehlen, wie auf dem Bild zu sehen. An der University of Oxford studierte ich Philosophie, Politik und Ökonomie. Von dort zog es mich an das Collège d’Europe nach Brügge und dann an das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln sowie an die Sciences-Po in Paris. Nur ungern hängte ich das Studentenleben an den Nagel… und habe inzwischen noch ein Studium der katholischen Theologie an der Domschule Würzburg abgeschlossen sowie eine Ausbildung an der Pastoralakademie Magdeburg besucht. 

Ich publiziere und beteilige mich an der internationalen sozialwissenschaftlichen Debatte. Mein Hauptinteresse gilt der institutionellen Krise Europas und der Währungsunion.

Ökonom in der Europäischen Zentralbank

Mit 27 trat ich als Ökonom in die Europäische Zentralbank ein und blieb dort fast fünf Jahre. Im Rückblick erachte ich es als großes Glück, gleichzeitig zu Hause und doch international und europäisch arbeiten zu können. Frisch verheiratet, wohnten wir in einer schönen Altbauwohnung im Frankfurter Nordend. 

Ich befaßte mich mit der Lage der Staatsfinanzen in der Währungsunion. Mit wachsender Sorge sah ich die Eurokrise kommen, die später mein berufliches Wirken geprägt hat.

(Bild: Sandro Halank, Wikimedia Commons)

Aufbauhelfer im Kosovo

2008 ging ich für die EU ins Kosovo. Dieser robuste Terrano war mein Dienstwagen in dem gerade unabhängig gewordenen Land. Die außergewöhnliche Zeit im Kosovo mit ihren zahlreichen, wertvollen Begegnungen und Erfahrungen hat mich sehr geprägt – und desillusioniert. Darüber schrieb ich später den Roman „Von einem, der auszog, einen Staat aufzubauen“.

Hundefreund

In den Bergen des Balkan adoptierte ich diesen wunderbaren Hund. Die gute Sharra gehörte zehn Jahre lang zu unserer Familie – wir vermissen sie sehr. Inzwischen ist der Dackel-Mischling Jacobus unser gutherziger und treuer Begleiter.

2009 führte mein Weg nach Luxemburg.

An der Europäischen Investitionsbank lernte ich im Generalsekretariat viel über Wirtschaftsförderung und die ökonomische Bekämpfung der Banken- und Wirtschaftskrise, die damals in vollem Gange war. Von 2014 bis 2020 wirkte ich in den Verwaltungsräten der Europäischen Investitionsbank und des Europäischen Investitionsfonds mit und konnte dort wertvolle Einblicke gewinnen. Vor allem die Rolle von Wagniskapital für Innovation und Wachstum in unserer Volkswirtschaft ist mir seither ein Anliegen. Daher engagiere ich mich für Paralos Partners.

(Bild: Palauenc05, Wikimedia Commons)

Unter Wolfgang Schäuble trat ich 2010 in das Bundesministerium der Finanzen ein.

Ich diente als Stellvertretender Büroleiter des Ministers und als Persönlicher Referent des Finanzstaatssekretärs, zuständig für Europapolitik, Finanzmarktpolitik und Grundsatzfragen. Aus nächster Nähe erlebte ich so die Staatsschuldenkrise im Euroraum und entwickelte Vorstellungen zur Reform der Währungsunion. Später war ich als Referatsleiter für Grundsatzfragen der europäischen Politik zuständig und koordinierte ab 2016 die Brexit-Verhandlungen des BMF.

(Bild: A. Savin, Wikimedia Commons)

Europäischer Wahlkampf

Im Frühjahr 2014 beriet ich Jean-Claude Juncker im ersten gesamteuropäischen Wahlkampf in Fragen der Wirtschaft und Finanzen in der EU. Für mich als überzeugten Europäer war dies eine große Ehre und unvergeßliche Erfahrung. Wir entwickelten den „Juncker-Plan“ – die Investitionsoffensive für Europa, aus der später der Europäische Fonds für Strategische Investitionen und das heutige Programm InvestEU hervorgegangen ist. Auch aus diesem Grund und seit dieser Zeit beschäftige ich mich intensiv mit Wagniskapital als strategische Frage für Europa.

(Bild: Factio popularis Europeae, Wikimedia Commons)

Autor

Das Schreiben ist meine große Passion – sowohl wissenschaftlich, als auch belletristisch. Gemeinsam mit Amy Verdun legte ich 2010 unter dem Titel Ruling Europe eine bis heute beachtete Studie zum Stabilitätspakt vor. Nach dem erfolgreichen Roman Der Tramp von 2011 erschien 2021 mein aktuelles Buch im zu Klampen Verlag: Von einem, der auszog, einen Staat aufzubauen. Derzeit arbeite ich an einem neuen Projekt unter dem Titel Whatever it takes.

Freizeit

In der Freizeit sind meine Leidenschaften: Das Meer, die Berge, Motorradfahren, Tennis, Literatur und klassische Musik sowie Klavierspielen.